Lugano – Reizvoller Ausblick mit wundervollen Einblicken

Lugano – Reizvoller Ausblick mit wundervollen Einblicken

Wie die Kapelle delle Fraccie bei contra entstand

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Von der berühmten Kapelle, welche in reizvoller Lage oberhalb Tenero unweit von Locarno sich befindet, wird folgende Sage erzählt:
Ein armer Tessiner aus Contra oder Lavertezzo im Verzascatal war nach Rom ausgewandert, hatte sich dort durch Fleiss und Sparsamkeit ein schönes Stück Geld verdient und wollte nun wieder in sein stilles Heimatdorf zurückkehren. Wohlverstanden, solche Auswanderer machten damals den ganzen weiten Weg von Rom bis zum Heimatdorf zu Fuss.
Als er etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, wurde er von Räubern überfallen und ausgeplündert und musste froh sein, mit dem Leben davonzukommen. Seine sauer verdienten Ersparnisse, die Frucht vieler Jahre mühsamer Arbeit, waren verloren, und es blieb dem armen Manne nichts anderes übrig, als wieder nach Rom zurückzukehren und von neuem sein Glück zu versuchen. Also wandte er seine Schritte wieder gegen Rom. Wie er so in Gedanken versunken die Strasse weiterzieht, bemerkt er unterwegs zwei Männer, die in einem Loch, das sie bei einer Mauer gegraben hatten, einige Dinge verstecken. Also wartet er behutsam hinter einem Baum, bis jene zwei Unbekannten sich entfernt haben und nähert sich dann ganz vorsichtig, um nachzusehen, was sie dort verborgen hätten.

Auf seiner Wanderung kamen ihm aber oft Bedenken, ob er eigentlich jenes ganze Geld für sich behalten dürfe. Und um sein Gewissen zu beruhigen, geht er zu einem Pfarrer, um sich bei ihm Rat zu holen. Dieser erklärt ihm, dass er angesichts der Lebensgefahr, welche er ausgestanden habe, sehr wohl das gefundene Geld behalten dürfe. Immerhin aber würde er ihm empfehlen, der ersten Kirche, welche er auf seiner Weiterreise antreffe, eine schöne Spende als Dankesopfer zu machen.
Zufrieden und glücklich über diesen Bescheid zog er weiter, seiner geliebten Heimat zu. So oft er aber von weitem einem Kirchturm erblickte, so schloss er halb seine Augen, um die Kirche nicht sehen zu müssen.
Auf diese Weise gelangte er über den Langensee bis nach Locarno und weiter zur Brücke von Tenero, von wo er die Landstrasse verliess und in den schmalen Fussweg einbog, der zu seinem Heimatort Contra führte. Und kaum war er an dem Ort, der «Fraccie» genannt wurde, angekommen, so beschloss er, dort eine Kapelle errichten zu lassen, die diesen Namen bekam, und zwar an der Stelle, wo sich vor alter Zeit schon ein Kirchlein befunden hatte zu Ehren der Maria, die als Wunder wirkend daselbst verehrt wurde.
Auf diese Weise konnte er durch den Bau einer Kapelle in der Heimat seinen Dank für das gefundene Glück bezeugen.

 

Am Kaminfeuer der Tessiner
Walter Keller
Hans Feuz Verlag Bern
(Internet 10. Juli 2024, https://www.maerchenstiftung.ch/de/maerchen_aus_aller_welt/schweizer_maerchen_zum_lesen_und_vorlesen/maerchensuche/1759/wie-die-kapelle-delle-fraccie-bei-contra-entstand)

Lugano

Man kommt oberhalb Luganersee auf dem SBB Bahnhof an und kann von hier aus schon den ersten Ausblick erleben. Und ja, es gehen viele Stufen hinab in den Stadtkern. Es fährt jedoch eine Drahtseilbahn. Die kann man nehmen, wenn man der Treppenstufen aufwärts müde ist.

 

(Nähere Informationen hier https://www.ticino.ch/de/commons/details/Drahtseilbahn-Lugano-Bahnhof-SBB/92040.html#features)

    Tja so ist das mit den Sagen, Geschichten und Märchen. Und wie ich bereits in meinem vorherigen Beitrag über meine Reise ins Maggiatal geschrieben habe, bin ich auch hier dem mediterranen Flair, dem Zauber des Tessin erlegen. Die Reise geht weiter.
    Die Reise geht nach Lugano.
    Ich steige in den Zug und fahre von Tenero mit dem Ticino Ticket nach Lugano.
    Eine angenehme Fahrt erwartet mich und ich geniesse es, im Zug zu sein und nicht am Lenkrad.

    Ankunft.

    Ich steige aus dem Zug und schon ein paar wenige Schritte vom Bahnhof entfernt bietet sich mir ein erster eindrücklicher Weitblick.

    Absolut zu empfeheln, von hier oben direkt die sommerliche Luft zu schnuppern und den ersten Ausblick über den Luganer See zu geniessen. Ich habe zwar keine Wanderschuhe an, aber mit Sandaletten passe ich wenigstens in die hübsche Stadt mit ihrem italienischen Flair. Und es sind mal wieder hohe Temperaturen, dass jedes Kleidungsstück ein Zuviel bedeutet.
    Mein Fotorucksack allerdings ist stets dabei und mir nie zu schwer. Meine Kamera ist das erste Mal heute auf Hochtouren bei dem Ausblick.
    Und schon erreiche ich die Kathedrale von Lugano über Lugano.

    Es ist August 2022.

    Diese ursprünglich romanische Kirche ist von vielen Epochen geprägt, so heisst es
    Die Laurentius-Kirche wurde 818 als Pfarrkirche erbaut. 1078 wurde sie Kollegiatstift. Seit 1884 war San Lorenzo Sitz der Apostolischen Administratur für das Tessin, aus der 1971 das Bistum Lugano entstand.
    (https://www.kath.ch/newsd/kathedrale-von-lugano-wird-nach-sieben-jahren-wieder-geoeffnet/)

    Zwar schön, dass die Kathedrale von Lugano eine Wiedereröffnung nach 7-jähriger Bauphase im Jahr 2017 erleben dürfte, doch ich hebe mir den Besuch des Inneren für den Rückweg auf. Ich möchte meine Energie sparen für das, was mich da unten in der schönen Stadt erwartet. Und ein Walk am Ufer des Sees, der wird lang. Das weiss ich. Und es wird wie immer sein: ich schaue mir die schönsten Fleckchen an und laufe dazu schon mal viele Stufen und Wege hoch und runter und wieder hoch. Und dann tun die Füsse schon mal weh. Und manchmal bleibe ich ewig an einem Foto Hotspot stehen, weil ich wunderschöne Ausblicke einfach genießen möchte. Und dann ist die Zeit unbemerkt vorran geschritten. Der Moment ist eben immer beeindruckend, wenn ich an schöne Orte komme und schliesslich suche ich als Fotografin ja auch nach ihnen. Ich muss dann einfach inne halten. Das Wetter meint es gut mit mir. Doch ich schwitze sehr bei den Temperaturen. Noch dazu mit dem Equipment auf meinem Rücken. Erst einmal kaufe ich mir ein Wasser und ein Gipfeli ist mein zweites Frühstück.
    Man kann auf jeden Fall hier und da entspannen und verweilen an hübschen Plätzen. Lugano ist ein echter Tipp. Und meinen Espresso werde ich sicher am Ufer des Sees einnehmen.

    Auf gehts!

    Gestärkt laufe ich zunächst ab der Kathedrale eine Hauptgasse herunter. Auf Altstadtpflaster verziehrte Wege geht es recht bergab. Das muss ich später am Abend wieder rauf zum Bahnhof. Es fährt eine Bahn. Die kann man nehmen, wenn man der Treppenstufen aufwärts müde ist.

    Gestärkt laufe ich zunächst ab der Kathedrale eine Hauptgasse herunter. Oh je, Kopfstein und es geht recht bergab. Das muss ich später am Abend wieder rauf zum Bahnhof.

    Auf geht`s !

    Ich gehe durch lebhafte Gassen, zahlreiche Besucher halten sich hier auf und erledigen ihre Einkäufe auf Märkte. Viele kleine und grosse Läden folgen einem nach dem anderen. Blumen, Gemüsemärkte, Salamies hängen an Haken zahlreich herunter, Cafés, edle Kleider sind in Schaufenstern schön drapiert. Ich nehme das emsige Treiben auf und mache hier und da einige Bildaufnahmen für schöne Eindrücke. Unterwegs erfrische ich mich gleich mal an einem Brunnen.

    Und nun gehts schon weiter!

    Quartiere Maghetti

    Zufällig entdecke ich auf meinen Wanderrouten Richtung Parco Ciani das Quartiere Maghetti. Eine Art Innenhof in dem sich Läden und Restaurants und Cafes aneinanderreihen, in denen viele Besucher gerade zu Mittag essen. Schön und eine interessante Architektur.

    Quartiere Maghetti

    Der Ursprung des Quartiers Maghetti geht auf zwei verschiedene Hinterlassenschaften zurück: die von Angiola Maghetti vom 19. März 1828 und die der Eltern vom 3. August 1830.

    Zunächst wurde es Legato Maghetti genannt und erst am 28. Dezember 1916 als Stiftung „Orfanotrofio Maghetti“ anerkannt mit dem Ziel, den armen Waisenkindern von Lugano eine Schul- und Berufsbildung angedeihen zu lassen.

    Dank der Grosszügigkeit des Domherrn Andrea Primavesi aus Lugano, Direktor des Werks Pia Maghetti, der die Räumlichkeiten und den weitläufigen Hof im Eigentum der Stiftung zur Verfügung stellte, wurde am 6. April 1902 das Oratorium eröffnet, das 1981 wieder zerstört wurde, um Platz für das neue Quartiere Maghetti zu schaffen.

    Am 12. Oktober 1984 entstand nach einem Komplettumbau anstelle des „vecchio Maghetti“ (alten Maghetti) ein vollständig erneuertes Zentrum mit Luxusapartments, Geschäften, Boutiquen, Gärten, Bars und Restaurants. Das Quartier wurde dann wieder vom Architekturbüro Mendini aus Mailand Ende der 90er-Jahre umgebaut und durch die letzte Neugestaltung bekam es einen besonderen urbanen und sozialen Anstrich.

    (https://www.ticino.ch/de/commons/details/Quartiere-Maghetti/93439.htm)

    Parco Ciani

    Hach wie herrlich die Luft ist und der sanfte Regen, der nun auf mich niederfällt, macht die Natur wieder frisch grün. Ich habe unbedingt Sehnsucht nach Blumen und weite meine Route aus auf Richtung Park. Ich erspähe ein Hinweisschild. Durch den kurzen Regen habe ich bestes Licht und kann die schönen Blumen und Bäume dort fotografieren.

    Entlang der Riva Giocondo Albertolli flaniere ich zum Palazzo dei Congressi Lugano im Parco Ciani.
    Hier erwartet mich sanfter Regen, eine Badestelle, zahlreiche Fotokulissen und eine bemerkenswerte Auswahl an Blumen und Bäumen.

    Ich bin super gern an solchen Tagen unterwegs, wo nicht zu viele Menschen vor Ort sind und etwas Regen ist dafür nahezu perfekt geeignet. Ausserdem habe ich auch kein hartes Sonnenlicht. Und eigentlich tut der kleine Regenschauer auch gut, nachdem ich dieses Erlebnis auf dem Ausblick über der Santa Maria Degli Angioli hatte.

    Ich schlendere durch die hübschen Pfade durch diese grüne Oase von Lugano und habe eine herrliche Aussicht auf den Monte Bré, den Monte San Salvatore und Campione d’Italia – einfach zum genießen.

    Gate on Lake Lugano

    Hier befindet sich auch das berühmte „Seetor“, der wahrscheinlich am häufigsten auf Instagram gezeigte Ort der Stadt. Es ist ein schmiedeeisernes, von Blumen umgebenes Tor, das direkt am Wasser liegt. Ein Bild von mir für mich wird selbstverständlich auch aufgenommen, von netten Touristen, die ich vorher ebenfalls fotografiere. Ich glaube, hier steht man bestimmt zu stark frequentierten Stosszeiten Schlange, um sich einmal davor fotografieren zu lassen. Es ist eben auch eine traumhafte Kulisse.

    Und ich laufe dafür einfach mal entlang des Ufers des Luganer Sees. Da bin ich nämlich inzwischen angekommen.
    Ich nehme den Weg zu meiner Rechten und komme an der Standseilbahn Funicolare degli Angioli an. Die Standseilbahn der Engel genannt, war von 1913 bis 1986 ein betriebener Schrägaufzug in Lugano. Ich liebe diese charmanten Aufzüge. Die Moderen am SBB Bahnhof habe ich heute noch nicht getestet und diese hier ist leider stillgelegt. Ich werde mich also der Strecke von 142 Metern hoch begeben und zähle die Treppenstufen. Nein natürlich nicht. Jedoch sind es einige Stufen, die ich überwinde und ich werde mit den Temperaturen kämpfen, die Mittagssonne ist da. Oben angekommen erhalte ich die pure Belohnung mit einem unglaublich attraktiven Blick zum See und über das Kirchendach hinweg. Diese Kirche ist die Santa Maria degli di Angeli. Und ja, als ich später in ihrem Innern meine Zuflucht vor der Hitze suchte, kam ich ins Schwärmen….. Darauf gehe ich später noch ein.

    Und was soll ich sagen, dass Sie mir nach empfinden können. Ich beschreibe den Moment und den Ausblick als weit, nach Sommer duftend, still, windig, azurblaues Wasser, strahlend blauer Himmel, geschichtsträchtig, ewig, ein Ort der Sehnsucht. Ja, das kann ich so in etwa beschreiben.

    Oben angekommen erhalte ich die pure Belohnung mit einem unglaublich attraktiven Blick zum See und über das Kirchendach hinweg.

    ….weit, nach Sommer duftend, still, windig, azurblaues Wasser, strahlend blauer Himmel, geschichtsträchtig, ewig, ein Ort der Sehnsucht.

    Und nach dem ich einige Videosequenzen und Bildaufnahmen von dem Panorama aufgenommen habe, finde ich mich langsam wieder auf dem Piazza Bernardino Luini ein. Die Stufen abwärts bleibe ich immer mal wieder stehen, weil erstens der Wind da oben etwas angenehm ist und ich immerzu sehnsüchtig den Ausblick geniesse. Nun ist es soweit, ich betrete die Santa Maria degli di Angeli. Und bleibe direkt stehen vor einem Bild, was ich kaum zu beschreiben wage.

    Am Südeingang der Stadt, an der Piazza Luini gelegen, gehörte die Kirche Santa Maria degli Angeli zu einem 1490 gegründeten Franziskanerkloster. Von aussen betrachtete eher schlicht, überrascht das Kircheninnere durch ein Schiff mit Spitzbogen, auf der rechten Seite von vier Kapellen flankiert und vom Chor durch eine Zwischenwand getrennt. In der ersten Kapelle, in der Lünette an der linken Wand, ist die Madonna mit Kind und dem heiligen Johannes zu sehen, ein Fresko von Bernardino Luini (1530). Das Bild des heiligen Franziskus in der zweiten Kapelle hat G. A. Petrini 1728 gemalt. Die Fresken der vierten Kapelle, nach dem hier begrabenen Luganeser Anwalt Camuzio benannt, sind von Bernardino Luini und stellen die Anbetung der Könige und die Flucht nach Ägypten dar. Weitere Fresken im Gewölbe sind der Schule des Bramantino zuzuordnen.

     

    Das grosse Gemälde der Kreuzigung, mit den Szenen des Leidens Christi im Hintergrund, sind das letzte Werk von Bernardino Luini (1529-1532). Der gleiche grosse Künstler hat die Bilder der Propheten auf den Trennsäulen und das Abendmahlsbild auf der linken Wand des Kirchenschiffs, das aus dem Refektorium des alten Klosters stammt, gemalt. Er liess sich dazu vom weltberühmten Abendmahlsbild von Leonardo da Vinci inspirieren. Unter den Bögen der Trennwand sind Fresken mit Veduten der Stadt Jerusalem im 14. Jahrhundert angebracht.

    (Internet 11. Juli 2024, https://www.ticino.ch/de/commons/details/Kirche-Santa-Maria-degli-Angeli-Lugano/2682.html)

    Als ich in Richtung Bahnhof zurück kehre, quasi bin ich auf dem Heimweg,  flaniere ich natürlich noch ein wenig um die Kathedrale San Lorenzo. Die, der ich anfangs begegnet bin und ich mir einen Besuch aufgehoben habe.

    Die Kirche wurde im Frühmittelalter gegründet, bereits im Jahre 818 zur Pfarrkirche, 1078 zur Stiftskirche ernannt und seit 1078 ist sie Kathedrale. Das Mauerwerk ist auch in der heutigen Konstruktion noch romanisch. Im 13.-14. Jh. erhielt sie die Gewölbedecke und wurde vergrössert. Die Wetterfassade, die in den Jahren 1500/1517 erreichtet wurde, ist eines der Meisterwerke der lombardischen Renaissance. Das Frontispiz, vier Pfeiler tragen das mittlere Kranzgesims in gebrochener Linie und ein Gebälk –  Elemente, die auf höchst harmonische Weise angeordnet sind. Die Kappelle Madonna delle Grazie ist reich mit Säulen geschmückt und mit einem Marmoraltar versehen; sie wurde 1494 gegründet und 1774 nach Projekten des Architekten Giambattista Casasopra rekonstruiert.
    Im Innern befinden sich die ältesten Fresken sind auf der Wand der gegenüberliegenden Fassade über dem Kreuzgewölbe aus der Epoche der Gotik zu betrachten: Spuren einer Szene des Universalgerichts, ein perspektivischer Mäander, der Kopf eines und ein kleiner Rest der Hölle, schon im 13. Jh. dokumentarisch belegt. Am Eingang zum Chor steht der imposante Hauptaltar aus Marmor; darauf ein Überbau aus Tempelchen mit Putten dekoriert. Er wurde Ende des 17. Jh. nach den Zeichnungen von Andrea Biffi angefertigt. Im letzten Raum des Südschiffes ist das ehemalige achteckige Taufbecken aufgehoben.
    (Internet 11. Juli 2024, https://www.ticino.ch/de/commons/details/Kathedrale-San-Lorenzo/2681.html)

    Und nun nochmals dieser abschliessende fantastische Ausblick. Ich empfehle die Ankunft mit der SBB. Ab dem Bahnhof bekommen Sie als Erstes ohne Mühen ein wunderbares Panorama geboten. Welch ein Empfang!

    Das Innere der Kathedrale ist genauso schön und atemberaubend wie die Kirchen hier im Umland es einfach sind. Prunkvoll, teils ein wunderschönes Licht, was sie auf meinen Bildaufnahmen erkennen können, geschichtsträchtig, eindrücklich…. Und hier müssen Sie sich vorstellen, die Kühle, die Kirchen bieten, wenn es Hochsommer ist und draussen die Hitze Einem zu schaffen macht, ist unbezahlbar. Ich liebe es jedes Mal. Und übrigens macht das Madonna auch total gern. Sie besucht gezielt Kirchen im Innern, weil sie immer so angenehm kühlend sind. Und das wünsche ich Ihnen jetzt auch – eine erfrischende Briese, wo auch immer Sie Ihren Hochsommer verbingen und vielleicht machen Sie ja einen Abstecher nach Lugano.

    Ein herrliche Gegend in der ich als Besucher so viele Ausblicke bekomme auf das umliegende Bergpanorama, auf Boote und charmante Cafés, auf Menschen, die sich ein Eis gönnen und anschliessend mit dem Pedalo hinaus fahren. Ich liebe das italienische Flair und die wundervollen Einblicke in die Geschichte des Tessiner Städtchens.
    Man schreibt über den italienischsprachigen Kanton, er ähnelt dem der norditalienischen Lombardei.
    Ich finde auf jeden Fall, der mediterrane Mix ist in dieser Stadt überall spürbar und wer das mag, ist hier bestens unterhalten. Der Luganersee ist nach der Eiszeit entstanden, als zwei Gletscher zusammentrafen. Immer wieder finde ich die Natur in der Schweiz faszinierend. Und allein schon deshalb werde ich nicht das letzte Mal hier im Tessin gewesen sein.

    Das Maggiatal – Dem Zauber erlegen

    Das Maggiatal – Dem Zauber erlegen

    Das Maggiatal

    Im Sommer 2022 führt es mich mal wieder mit dem Camper ins Tessin. Dieses Mal fahre ich ins Maggiatal. Nach diversen charmanten Bootsfahrten, einer famosen Zugfahrt nach Lugano und einer unzwischen zweiten Wanderung zu Madonna del Sasso, gehört das Tessin inzwischen zu meinen persönlichen Favoriten.

    Ich gebe mir Mühe, dieses Stückchen wundervolle Erde in meinem Beitrag so zu beschreiben, dass Sie begeistert ins Auto steigen wollen, um es selbst zu erleben und das Land zu erkunden – ein wunderbar geschichtsträchtiges und landschaftlich beeindruckendes Stück Land.

    Da dieses Jahr 2024 durch die Hochwasserproblematik das Tessin schwer getroffen ist und Dörfer abgeschnitten sind, ist es mir ein besonderes Anliegen, über meinen Besuch vor zwei Jahren im Maggiatal zu berichten. Und ich hoffe, dass Sie einen Sommer dort verbringen können und ihn so geniessen, wie ich hier beschreiben möchte.

    Es ist Mitte Juli und der Sommer einfach traumhaft. Ich bin heute morgen recht früh aufgestanden, habe ein gemütliches Frühstück eingenommen und meinen Campingplatz parat gemacht. Dann habe ich meinen Camper vom Platz bewegt. Nur nicht Andere wecken. Ich wollte einer der ersten Besucher sein, denn bekanntermassen werden die Ortschaften, die auch Instagram Hotspots sind, stark frequentiert.

    Lavertezzo ist deswegen mein erstes Ziel, weil ich eine echte Erfrischung benötige. Und diese holt man sich am besten in der Verzasca. Schon einmal hier gewesen, wusste ich, wohin es mich treibt und ich habe auch rasch eine Parknische gefunden. Darüber kann man in dieser Gegend echt dankbar sein. Lavertezzo wird rasant voll von Gästen.
    Heutemorgen ist es leer, kaum ein Besucher ist hier. Später auf der Rückfahrt wird das schon nicht mehr so sein.

    Das Maggiatal 2022

    Im Maggiatal erwartet mich eine wunderbare Kulisse. Man mag eine Weile davor stehen bleiben und sich auf die Vergangenheit einlassen. Die Landschaft ist nicht zugebaut und so hat man hier einen schönen Blick in die Wälder mit den starken Felsen.

    Ich besuche ein beeindruckendes kleines Museum über die entbehrungsreiche Zeit der Tessiner. Die Maggiatal Bewohner hatten es wirklich nicht leicht. Das Leben so zu bewältigen, das ist eine schwere Last. Aber Leben gab es hier und es wurde daraus anscheinend gemacht, was möglich war.

    Ich bin gespannt, auf das was da noch kommt und in welche Geschichte ich eintauchen darf.

    Bevor ich heute in die Geschichte der Tessiner eintauche, passiere ich  Lavertezzo. Schön anzusehen, dieses Kleinod. Aber nicht weniger beachtlich sind alle anderen Dörfer, die sich an dem Bergpanorama schmiegen und jedes für sich Werbung zu machen scheint. Schnell suche ich mir einen Parkplatz, denn diese sind an solch einem Hotspot begehrt und schnell belegt. Schlangen vor dem Ticketautomaten, kleine Staus, Ordnungshüter weisen ein. Ich erlebte das Spektakel schon einmal. Ein Besucherstrom wird hier aber sehr gut organisiert.

    Übrigens erwähne ich gern, dass man unbedingt eine Wanderung machen sollte entlang der Verzasca. Denn während dieser Wanderung tun sich mehrfach Badestellen auf, an denen man teils allein sein kann.

    Es ist sehr früher Morgen und die Sonne strahlt mit ihrer ganzen Kraft, was bei 7 Grad Wassertemperatur nicht gerade unangenehm ist.
    Ich finde, es gibt nichts Erfrischenderes, als an der Ponte dei Salti zu baden. Ich habe hier einige Sommer verbracht und immer ist es ein Genuss, da unter der Brücke aus dem 17.Jahrhundert und auch auf den beeindruckenden Felsen zu verweilen. Das Gestein ist ästhetisch und reiht sich ein in ein nahezu perfektes Bild der Natur. Doch Vorsicht, die Kälte ist nicht zu unterschätzen, man sollte langsam ins Wasser steigen und nicht gerade unvorbereitet von der Brücke springen. Das türkisblaue glasklare Wasser schimmert und schlängelt sich wie eine Mäander zwischen das weissgraue Gestein.

    Eine wunderschöne Natur, die wir schätzen müssen und bewahren sollten. Das tut man auch hier. Es sind entsprechend Hinweisschilder aufgestellt und auch sollte man die häufig offenen Gärten der Anwohner nicht betreten und die hübschen Gassen der Dörfer mit Abstand und Diskretion betrachten.

    Die Verzasca – ein fantastischer Fluss. Und ein wunderbarer Wanderweg umsäumt sie. Ein Tipp, wenn man etwas ruhigere Orte und Ufer zum Schwimmen sucht, macht man am besten eine Wanderung.

    Ich freue mich auf das kalte Wasser.

    Hier und da liegen erste sonnenhungrige Badegäste auf den wärmenden Felsen, die glatt sind, wie geschliffen. Nicht Jedermann wagt sich in das kalte Wasser. Ich nehme jetzt endlich mein echt erfrischendes morgendliches Bad in der Verzasca. Ich atme tief ein, tief aus, brauche einen Moment, lasse das glitzernde Nass an meiner Haut entlang rinnen, tauche langsam komplett ein und spüre das glatte Gestein unter meinen Füssen. Mein Atem ist nicht gerade gelassen und tief, ich ringe etwas nach Luft, denn es ist ein unglaubliches, erfrischendes Abenteuer, in diesen klirrend kalten Fluss einzutauchen. Ich werde von der Kälte des Wassers nicht verschont und fühle mich fast erfroren. Überall unter mir tiefe Spalten und glatt gespültes helles Gestein. Das Blau wechselt hier und da in Grün. Ein herrliches Bild ür das Auge und die Seele. Selbst zwischen den tiefen Spalten ist es nicht dunkel, sondern noch lang grün und glasklar. Ich schwimme sanft mit dem Fluss zum gegenüberliegenden Ufer. Ein paar wenige Schwimmzüge sind es, aber die reichen aus, um erfrischt zu werden und die Gänsehaut lässt noch lang nicht nach, als ich längst aus dem Wasser geglitten bin. Ich sammle die Wärme der Sonne auf und begebe mich zum Auto.
    Die Hitze ist vergessen, mein Herz ist nun  erfreut zugleich und wir Zwei ziehen weiter.

    PS: Meine Kamera stand allein und felsenfest auf einem der glatten Gesteinsformationen, um mich kurz zu filmen und eine kleine Bilderreihe zu machen. Das wird später erschwert durch die zunehmenden Badegäste. Ein Stativ mitzunehmen, ist natürlich die bessere Variante.

    Ich werde von der Kälte des Wassers nicht verschont und fühle mich fast erfroren. Überall unter mir tiefe Spalten und glatt gespültes helles Gestein. Das Blau wechselt hier und da in Grün. Ein herrliches Bild ür das Auge und die Seele.

    Das türkisblaue glasklare Wasser schimmert und schlängelt sich wie eine Mäander zwischen das weissgraue Gestein.

    Das Gestein ist ästhetisch und reiht sich ein in ein nahezu perfektes Bild der Natur.

    Mein Weg führt nun ins Maggiatal. Nach wenigen Kilometern bog ich ins Tal ein. Was man berichtet, trifft sofort zu und mir fallen folgende Worte ein: Magisch, eng, wild, felsig, Entbehrung, Bergvölker, Kastanienbäume, Nadelholz, karges Leben, Flusslandschaft, Duft, Kraftort…Rechts und links von mir zieht sich die Bergkette des Vallemaggia entlang. Ich bin beeindruckt von dieser so gar nicht erdrückenden, sondern magischen Anmutigkeit dieser landschaftlichen Umgebung. Als werde ich umarmt von riesigen Bäumen und von kantigem Gestein, fahre stillschweigend weiter geradeaus. Das hier ist einfach nur Stille und es vergeht mir die Lust auf Musik und andere Ablenkungen. Ich lasse schnellere Autofahrer an mir vorbei ziehen. Vallemaggia erstreckt sich als das grösste Tal der italienischen Schweiz nordwestlich von Locarno. Und inmitten dieser wundervollen Schweizer Landschaft möchte ich so lang als möglich verweilen und heute alles in meine Gedanken und mein Fotografen Herz aufnehmen, was man berichtet hat über diesen Ort.

    Was man berichtet, trifft sofort zu: Magisch, eng, wild, felsig, Entbehrung, Bergvölker, Kastanienbäume, Nadelholz, karges Leben, Flusslandschaft, Duft, Kraftort…

    Ich war beeindruckt von dieser so gar nicht erdrückenden, sondern magischen Anmutigkeit dieser landschaftlichen Umgebung. Als werde ich umarmt…

    Ein idyllisches Plätzchen zum Ausruhen. So mancher Ort läd hier zum Verweilen ein, wenn es nicht privat wäre. Ich finde viele schöne kleine Dörfer und wandere so manche Strassen und Wege ab.Zu empfehlen sind die Gassen, die von einer Hauptstrasse abgehenn und für Erfrischung sorgen hie rund da Palmen, hübsch blühende Bäume und kleine Brunnen.

    Es scheint wirklich ein Kraftort zu sein, weil die Felsen, Wälder und das Bergtal sich aneinander schmiegen und eine Einheit bilden, die vor Kraft strotzt und aber auch für Demut sorgt. Hier verbirgt sich ein beachtliches Baumreservat, teilweise vielleicht unberührt. Die für das Tessin bekannten Edelkastanien ragen ihre schönen Kronen in Richtung Himmel, Nadelbäume so weit das Auge reicht, runden die Schönheit ab und geben den Gesteinsformationen des Tals den urigen, rauen Charakter. Ich spüre förmlich die Zeiten der Entbehrung der damaligen Bergbewohner.
    Ich fahre beeindruckt durch das Maggiatal, das öfter mal eng und dann wieder weit wird, kurvig und dann wieder geradeaus, endlos erscheint, als gäbe es kein Ziel. Ich weiss nicht, was da noch kommt. Mein Auto scheint mich zu bewegen, nicht ich das Auto. Wir sind beide irgendwie still, wenn man das so sagen kann als Beschreibung für diesen Moment.

    Das Maggiatal. So heisst es im Museum, ist das grösste aller Tessiner Täler. Vom Langensees her dringt es tief in den Alpenraum ein, mit Höhenunterschieden, die zu den höchsten der Schweiz zählenden: in wenig mehr als 40 Kilometer Luftlinie gelangt man von den rund 200 Metern des Maggadeltas auf die 3200 Meter des Basodinogipfels mit seinem Gletscher.

    Und hier beschreibt der Text exakt das, was ich im Vorfeld schon eindrücklich zu beschreiben versuchte: „ Der Taleingang in Ponte Brolle, eng und einst unwegsam, lässt nicht erahnen, was sich dahinter befindet: die Landschaft öffnet und verzweigt sich wie ein Fächer zu den Nebentälern Rovana, Bavona und Lavizzara, die sich ihrerseits in unzählige Nebentäler gliedern. (Aus dem Museum in Cevio , Texttafeln)
    Diese geologische Beschaffenheit ist das Ergebnis einer aussergewöhnlichen Gletschererosion, die das Tal eingeschnitten und die beiden steilen Abhänge geschaffen hat. Den Talboden nimmt in seiner ganzen Breite der Fluss ein, der sich zwischen dem Schwemmland, das auf überraschende Weise von einer üppigen spontanen Vegetation kolonisiert wird, immer neue Wege sucht. Die Landschaft, die daraus hervorgeht, ist zwar unproduktiv, aber von ausserordentlicher Faszination.

    Foroglio

    Ich nehme durch meine offenes Fenster die frische und noch sanfte Luft wahr, die grünen saftigen Wiesen und den Duft der Nadelbäume. Es sind bereits hohe Temperaturen an diesem Morgen. Nach meiner eindrücklichen Fahrtzeit komme ich in Foroglio an. Das ist mein erstes Ziel hier im Tal, bevor sich viele weitere Besucher einfinden. Diese Gegend ist nun einmal mit seinen charmanten kleinen Dörfern ein beachtlicher Anziehungspunkt und an dem wird es häufig eng.

    Foroglio. Das ist ein Dörfchen, so bekannt und in aller Munde, wie das Eis Motiv, was eine Zeit lang auf Instagram zahlreich gepostet wurde. Natürlich ist dieses zauberhafte Fleckchen Erde entsprechend stark frequentiert, wie Lavertezzo. Ich gehe als Erstes baden unter dem Wasserfall, der sich einige Meter hinter Steinfelsen erstreckt und dessen Rauschen aus der Entfernung zu vernehmen ist. Einladend ist es hier. Es ist noch ruhig genug, sich im Bikini rein zu stehlen ins kalte Nass und den Moment der Ruhe zu geniessen. Mein zweites erfrischendes Bad heute.

     

    PS: meine Kamera steht auch hier feslsenfest auf dem Gestein am Ufer und nimmt ein paar Serienbilder von mir auf.

    Es ist noch ruhig genug, sich im Bikini rein zu stehlen ins kalte Nass und den Moment der Ruhe zu empfangen. Mein zweites erfrischendes Bad heute.
    Dann treibt es mich auf die Schaukel. Weil sich dort schon einige Besucher tummeln, wurde ich aufmerksam. Ich bekomme sogar ein Foto von mir. Ein Foto auf der Schaukel an einem Fotohotspot mit dem wundervollen Namen Foroglio. Smartphones und Kameras werden ausgetauscht, nette Blicke, nette Besucher, die sich gegenseitig fotografieren, wenn sie allein sind und keinen haben, der dieses schöne Moment mit ihnen teilt. Dankeschön murmeln und ein Lächeln, gegenseitiges Tauschen der Schaukel. Jeder Erwachsene fühlt sich mal wie ein Kind. Und dazu der ewig rauschende Wasserfall von Foroglio. Schön hier. Und schon auf Instagram gepostet. Zu Hunderte tun dies in diesen Minuten.

    Wer möchte nicht an einem Ort sein, der in den sozialen Medien längst seinen Bekanntheitsgrad gesteigert hat und von dem entsprechend Neugier erweckende Fotoaufnahmen existieren. Immer unter Berücksichtigung aller Besucher, respektvoll mit der Natur bleiben und auch einmal zu Randzeiten gehen, sind Erleichterungen, um an ein tolles Fotomotiv zu kommen oder gar einfach nur zu geniessen und zu verweilen.

    Inzwischen ist der Badeort nicht mehr ganz so unbeobachtet, denn das Ufer ist rappelvoll geworden und viele Schaulustige und Badegäste finden sich ein.
    Das kleine Café ist voll besetzt mit Gästen. Ich bin sehr erfrischt und werde mit meinem Camper von Foroglio aus zurück kehren in Richtung Lago Maggiore. Ich laufe zurück über einen kleinen Umweg, damit ich einige schöne Fotomotive von Foroglio mitnehmen kann, wenn es schon mal nicht so überlaufen ist.

    Unterwegs treffe ich in der Tat auf zahlreiche Dörfer und Panoramen, die mich gefühlt jede gefahrene zehn Kilometer dazu bringen, aus meinem Auto auszusteigen und deren charmantes Ambiente zu geniessen. (Und noch dazu später heim zu kehren, als ursprünglich geplant.)
    Heute wird ein Gewitter aufziehen und ich möchte rechtzeitig den Campingplatz erreicht haben. Es ist jedoch wie immer, ich vergesse mich in Fotomotiven und dem Zauber der Landschaft.

    Auf meinem Rückweg, wie geplant, mache ich Halt an diversen Orten, die mir ins Auge fallen und hier und da kann ich so meine Bilderreihe über einen Teil des Maggiatals entstehen lassen.

    Avegno

     

    Ein nächster Halt in Aurigeno.

    Wunderschöne und auch beeindruckende Eingangsportale schmücken Kapellen und Kirchen. Ich konnte leider nicht hinein, es war verschlossen.

    Zahlreiche Häuser sind aus dem 17. und 18. Jahrhundert

    Diese kleine Kapelle hatte einen beachtlichen Friedhof. Ich habe noch nie vorher solche alten Gräber und Figuren gesehen, verhangen mit Efeu. Ein besondere Atmosphäre und ich hielt mich irgendwie nicht lang hier auf, mir war es etwas zu einsam. Und zudem war der hitzige heisse Wind drückend. Das nahende Gewitter spürte ich immer mehr. Auch hier wirkte die Umgebung und die Landschaft magisch.

    Cevio

    Ich erreiche Cevio. Es fällt mir direkt ins Auge. Am Himmel kann ich die ersten  Anzeichen für ein Gewitter erkennen und der Wind ist richtig heiss und ich könnte bereits erneut in die Verzasca springen. Mein Morgen ist schon längst wieder einige Stunden her. In Cevio habe ich ein Museum am Vorbeifahren erkennen können und es mir fest vorgenommen, einzukehren auf meinem Rückweg. Das tue ich nun. Ich gehe durch die hübsche Tür in das Museo di Valmaggia. Ich spreche den Museumsmitarbeiter an. Leider kann ich immer noch kein Italienisch sprechen, (Ich habe einmal auswendig gelernt, wie man ein Ticket bestellt an der Furnicolare in Locarno. Und das hat geklappt.)
    Er weist mich auf Englisch höflich in alle Wege und Räumlichkeiten des Museums ein und damit starte ich meine kleine Museumstour.

    Cevio ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin und Hauptort des Kreises Rovana und des Bezirks Vallemaggia

    Ich mache viele Bildaufnahmen, da das kleine Museum so viel Geschichte übrig hat. Es ist so interessant und mir werden die Augen müde, so viel habe ich zu lesen, so vertieft bin ich in die Geschichten der Bergbevölkerung vom Tessin. Die Zeit bemerke ich nicht, das aufziehende Gewitter vergesse ich. Eindrücklich anhand umfangreichem Bildmaterial, Erzählungen, Materialien, Werkzeugen und Naturschönheiten wurde hier Bericht erstattet und der Besucher erhält einen umfangreichen Gesamteindruck.

    Das obere Stockwerk des Palazzo Franzoni wird der Geschichte der Bevölkerung des ganzen Maggiatals gewidmet. Ich kann den Besuch absolut empfehlen.

    Das 19. Jahrhundert war von schwerer Armut geprägt, durch welche die traditionellen, zeitweiligen Auswanderungen in europäische zu Auswanderungen nach Übersee, den australischen Goldminen und Kalifornien, wurden. Beeindruckend war die Verschiebung des demographischen Gleichgewichtes. In den Dörfern verblieben Alte, Kinder und Frauen, auf denen nun die Bestellung der Felder und Viehversorgung lastete. Das Leben im Tal ging seinen jahrhundertealtem Gang. bis der Fortschritt sich vorerst zögernd, dann aber ganz entschieden durchsetzte. (Museum Texttafeln, Juli 2022, Cevio)

    Die Kinder waren wie kleine Erwachsene angezogen, aber oft war ihre Kleidung aus Resten oder wiederverwendeten Stoffen zusammengenäht.

    Frauen waschen und bügeln –

    Eine mühevolle Arbeit, die meistens von den Frauen im Freien gemacht wurde und tagelang dauerte. Im Winter waren die Frauen der Kälte und dem schlechten Wetter ausgesetzt, im Sommer häuften sich daneben noch die vielen anderen Arbeiten des Hofbetriebs.

    Bis ins 15. Jahrhundert lassen sich die ersten Spuren der periodischen Auswanderung von den Alpentälern in de europäischen Zentren zurückverfolgen. Männer und Knaben verliessen ihre Dörfer, um in den Städten handwerkliche oder auch mühsame, schwere körperliche Arbeiten zu verrichten.

    Normalwerweise blieben die Männer nur einige Monate im Jahr im Dorf fern. Der Aufenthalt in der Fremde konnte sich aber auch über mehrere Jahre erstrecken. Die Valmaggesi übten einerseits niedere Arbeiten aus, die meistens bei den Städtern verpönt waren, als Baumeister und Händler gelangten sie andererseits aber oft zu Ruhm und Ehre. Beweise dafür sind zum Beispiel die Kirche von Chianvenna, die von Männern aus Cevio entworfen und gebaut wurde. Und der Erfolg der Handels – und Bankgeschäfte der Familie Pedrazzini aus Campo.

    (Texttafeln, Museum, Cevio, 2022)

    Frauen spinnen und weben –

    In allen Dörfern wurde Hanf angebaut und Schafe gezüchtet. Die Kleidung wurde fast ausschliesslich aus selbstgewobenem Stoff hergestellt. In allen Dörfern wurde gewebt, obwohl nicht jede Familie einen Webstuhl besass.

    Auf diesem Bild kann man lesen über Findelkinder. Eine bewegende Geschichte.

    Frauen heilen –

    Mit vielen Verspätungen, Übertretungen und Nichtbefolgung wurden im 19. Jahrhundert die Gesetze des Gesundheitswesen auch in den entlegenen Tälern eingeführt.

    Seit Jahrhunderten betreibt die Bergbevölkerung Landwirtschaft und Viehzucht. Flaches Land wer selten, deshalb terrassierte man die Hügel oder brachte, wie im Bavonatal, Erde auf grosse Findlinge, um kleine Gemüsegärten anzulegen.

    Zum Museum gehört auch eine Gartenanlage und die Grotti in der Bergrutschzone von Cevio Vecchio lassen sich entdecken.

    Als Abschluss meiner Museumstour im Museum von Cevio stehe ich vor eben solch einer Grotte ganz allein. Es zieht ein heftiger Windstoss auf, regelrechte Hitzewellen strömen auf mich ein. Plötzlich vermischt sich alles mit dem italienischen Flair, mit den eben erlebten Geschichten der Vorfahren vom Maggiatal, der Einsamkeit, der Entbehrlichkeiten und der wunderschönen Natur hier. Plötzlich fängt es an, stark zu winden und der Himmel über mir verspricht Gewitter. Hitze und pralle Sonne wechseln rasant zu unwetterartigen Böen. Tiefgrau ziehen die ersten Wolken auf mich zu. Andere Besucher kehren von den Grotten zurück. Wo diese zwei Damen denn plötzlich herkommen, frage ich mich. Ich sah bisher nicht einen Besucher hier und besuche so allein nicht jede Grotte, weil es unbehaglich wird, was nicht zuletzt dem herannahendem Unwetter geschuldet ist. Ich verziehe mich ebenfalls lieber, so schnell ich kann, ins Auto. Ich fühle mich etwas einsam und mir kam die entbehrungsreiche Zeit der armen und in Hungersnot lebenden Bergbevölkerung nochmals in den Kopf. Wie das wohl bei solch einem Wetter oder in kalten Wintern gewesen sein musste. Cevio bleibt noch lang in meinen Gedanken und Gefühlen. Es ist auch ein Ort mit einem gewissen Charme. Meine Rückreise war dadurch mit ganz anderen Facetten begleitet. Ich fühlte mich regelrecht vereinnahmt und gleichzeitig verzaubert von dem Tal und den um mich herum in die Höhe ragenden riesigen Nadelbäumen.
    Maggiatal – ein beeindruckendes Naturerlebnis, mit einem wunderbaren Charme, Flair und Duft.

    Und weshalb bin ich dem Zauber erlegen? Ich bin längst gefangen vom magischen Antlitz des Tessin mit seinen fantastischen Sehenswürdigkeiten, von denen ich hier sicher noch einige Male berichten werde. Während ich hier niederschreibe von meiner Reise, fühle ich mich in den Sommer 2022 ins Maggiatal zurück versetzt und spüre Duft, Wasser, sanften Wind und die harte Vergangenheit der Bergbewohner und ihre Verbundenheit mit der Natur, als sei ich gestern von dort zurück gekehrt.

    Und für die Leser, die Interesse haben, tiefer einzutauchen in die Geschichte und das Leben in Vallemaggia, kaufen sich das Buch „Nicht Anfang und nicht Ende“ von Plinio Martini.

     

    „A revair“

    Ihre Anja Poeschke von Stil & Foto

    Das neue Paradies in Sanssouci

    Das neue Paradies in Sanssouci

    …zauberhaften Kleinods, das Stibadium im Botanischen Garten des Parks Sanssouci in Potsdam. Ich befinde mich in der Maulbeerallee. Von dort aus hat man einen direkten Zugang zum Paradiesgärtchen. Ich wurde seit der offiziellen Eröffnung 2009 nie dort hin ausgeführt, somit habe ich im September 2021 den Weg allein dort hin gesucht und werde sehr warmherzig empfangen. Ich kann an diesem späten Nachmittag im Abendrot meine Fotoaufnahmen machen und bin fast allein dort. Es ist eine herrliche Atmosphäre und es entstehen sehr schöne Aufnahmen.

    Werbung unbezahlt/unbeauftragt/ persönlicher Besuch

    Die römische Antike

    Das Stibadium wurde in Form eines Atriums ausgeführt. Das Atrium, in der römischen Antike ein nach innen orientierter Raum mit einer Öffnung im Dach, ist stets Teil einer größeren baulichen Anlage und wurde hier zum Einzelbauwerk mit der Funktion einer Gartenarchitektur. Deshalb bedurfte das Atrium nun aufgrund seiner Außenwirkung einer Fassadengestaltung.

    Im Paradiesgarten übernehmen die angrenzenden Pergolen die Aufgabe, den Besucher durch einen umschlossenen Bereich in den im inneren gelegenen Bereich, das Atrium, zu führen. Die beiden Eingänge im Norden und Süden, sowie die portalartige Öffnung nach Osten geben dem Stibadium eine Transparenz, ohne ihm seine Abgeschlossenheit zu nehmen.

    Zusammenhalt bekommt die Architektur durch die umlaufenden Triglyphen, die hier im Wechsel mit rechteckigen Öffnungen, in denen ursprünglich weiße, rubinrote, blaue und grüne Glasvasen standen.

    Im Inneren sind die Wände mit Landschaftsdarstellungen von Karl Lompeck (1848) geschmückt. Das Bauwerk und der Paradiesgarten wurden bis in das 20. Jahrhundert bestimmungsgemäß als sommerlicher angenehmer Aufenthaltsort genutzt.

    Stiftung preussische Schlösser und Gärten, Imternet 13.10.2021, https://www.spsg.de/presse-foto-film/pressearchiv/pressemeldung/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=337&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail

    Die Wasserkaskade.

    Friedrich Wilhelm und sein Architekt versuchten, in Anlehnung an die Beschreibungen Plinius des Jüngeren über seine Landgüter Laurentium und Tuscum im kleinen Maßstab ein antikes Landhaus zu rekonstruieren. Die bauliche Anlage besteht aus Stibadium, Eingangsportal und Wasserkaskade. Für das Stibadium schuf Persius ein Atrium, in der Antike ein nach Innen orientierter offener Raum, der eigentlich immer Teil einer größeren baulichen Anlage war, als Einzelbauwerk. Mit Hilfe von weinberankten Pergolen wurde versucht, um das Atrium herum einen Außenraum zu schaffen. Durch die Öffnung im Dach des Atriums, die beiden Eingänge im Norden und Süden sowie eine weitere portalartige Öffnung im Osten erhält die Gartenarchitektur eine ungewöhnliche Transparenz.

    Denkmalschutz, Internet 13.10.2021, https://www.denkmalschutz.de/denkmal/stibadium-im-paradiesgarten.html

    Hast du einen Garten und eine Bibliothek,
    dann hast du alles, was du brauchst.

    – Marcus Tullius Cicero –

    (106 – 43 v. Chr.), römischer Redner und Staatsmann

    Im Bild oberhalb des Atrium ein rundherum laufender Triglyphenfries mit Glasvasen. Licht das durch das Atrium hindurch scheint, macht aus dem Gesamtwerk eine Idylle. Das Abendrot schenkt ein magisches Licht. Ich möchte gern hier verweilen und versuche, durch das Gitter hindurch gelungene Fotoaufnahmen zu bekommen, wie wahrscheinlich zig andere Besucher vor mir, die noch nicht im Innern des Atrium waren.

    Öffnet die Tore

    Und auch hier stehe ich erneut vor der Bitte, dass die Türen und Tore sich öffnen mögen. Doch dies bleibt mir verwehrt. Ich kann wenigstens nah genug heran treten an das Gitter um zu erkennen, was sich im Inneren des Atriums befindet und ich kann ein wenig von der Stimmung einfangen.

    Herbst lichtspiel

    Das Abendrot wird farbintensiver, aber es wird auch so langsam dunkler an meinem Standort. Ich entdecke das Wasserbecken und möchte noch rasach genug das Lichtspiel geniessen. Ein Mann steht von der Bank auf. Und wieder ein Wunschmoment für einen Fotografen: ich bin allein und kann Bilder aufnehmen ohne Besucher.

    Bezaubernde orange farbene Riesenhibiskus Blüten tanzen den Reigen mit der Natur um sie herum. Die Sonne gibt dem Gesamtkonzept eine farblich abgestimmte Perfektion. Wer das so nicht empfindet… Mir fallen ganze Gedichtebände ein und ich möchte viele schöne Worte niederschreiben..Ich kann hier einfach nur noch träumen und mich wohlfühlen an diesem Ort mit dem lichtdurchfluteten Atrium – eine Architektur, die Transparenz äussert. Und genau das macht diese Anlage des Paradiesgärtchens in diesem Moment für mich  aus – ein hoffnungsvolles, schützenswertes und angenehmes Fleckchen Erde mit Erholungsfaktor im Park von Sanssouci.

    In der folgenden Bildaufnahme sehr schön zu sehen. Das Sonnenlicht ergänzt sich mit den 40 weissen, rubinroten und blauen Glasvasen.

    Pflege deinen Garten und der Garten pflegt deine Seele.

    – Mark Balkens – Knurre –

    (*1952) deutscher Lyriker, Philosoph und Orchideenzüchter

    Auch ich stufe diesen Ort als ästhetischen Genuss ein und meine Vorfreude, die ich nur anhand von Bildern hatte, bestätigt sich an diesem Abend. Abschliessend tauche ich ein in die Düfte der Blumen und Kräuter der angrenzenden Gartenanlage. Und dann führt mich mein Weg Richtung Kutsche zun meinem heimischen Schloss.

    Und es trug sich zu…

    … dass ich an diesem wundervollen Abend im Paradiesgärtchen ein Bad nehme und von der Liebe zur Antike träume, die der König einst empfand. Ich träume vom Sommerfest in den botanischen Gärten und lausche dem fliessenden Wasser der Kaskade. Zu Klängen der musizierenden Grillen male ich auf Leinwänden römische Frauen in ihren Gewändern und geniesse einen Schluck Rotwein aus einem gläsernen Krug. Was hier Märchen oder Wahrheit ist, dürfen Sie sich selbst denken.

    Das war Teil 2 meiner Reihe „Stil & Foto`s märchenhafte Orte 2021“.

    Und nun wünsche ich Ihnen eine gute Reise und immer gut Licht! Ihre Anja Poeschke von Stil & Foto

    Textauszüge, Idee und Fotoaufnahmen Anja Poeschke, 13. Oktober 2021, Zürich

    Jim Knopf oder das alte China in Potsdam

    Jim Knopf oder das alte China in Potsdam

    Dieser Ort ist verwunschen. Warum das so  ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. Es ist Dienstag an einem späten September Nachmittag. Ich lege eine Strecke zurück, die einmal vom Neuen Palais beginnend durch Sanssouci führt. Eine Kutsche? Habe ich nicht. Aber zwei Füsse, die mich tragen wollen und meine geliebte Kamera.

    Auf meiner Favoriten Liste stehen die Neptungrotte und das Paradiesgärtchen. Da war doch noch etwas von einem Drachenhaus? Aber das habe ich kürzlich bereits entdeckt. Und ich wusste, da gibt es  noch eine Perle im Park Sanssouci. Ich erinnerte mich an das andere Haus mit den goldigen Figuren, dem Prunk, dem alten China.

    Und ich bin bereits an zahlreichen Orten heute gewesen und laufe schon wieder Richtung Neues Palais. Eine leichte Brise kommt auf, es wird plötzlich still. Eine einzige Menschentraube kommt mir entgegen und sie lachen. Ich lächle mit Ihnen, sie grüssen. Und dann, dann wird es hell. Es strahlt goldig.

    Das Chinesische Haus steht vor mir, unerwartet. Ein älteres Ehepaar mit einem kleinen Kind verlässt den Platz. Ich habe das Gefühl, ich soll hier allein sein. Also geniesse ich den Moment und nehme mit der Kamera auf, was geht, behutsam, achtsam, fasziniert wie ein kleines Kind.

     

    Und so begann das Märchen.

    Es war einmal

    Wie in einem Märchen stehe ich vor einem ,Gartenpavillon der besonderen Art und bewundere das golden schimmernde Werk. Es scheint, als schauen die zahlreichen chinesischen Skulpturen heimlich mit ihren Augen einem hinterher. Ich fühle mich in meine Kindheit versetzt, als ich immerzu davor stand und selbiges Gefühl kam heute wieder auf. Als ob ich in einem Film bin, in dem dieser Ort die Hauptrolle spielt und mich in seinen Bann zieht. Die Augen der chinesischen Frauen und Männer machen auf mich enen lebendigen Eindruck. Sie tanzen ihren Reigen und ich bin inmitten dieses Schauspiels angekommen. Wie damals als ich ein kleines Mädchen war. Natürlich ist das heute noch immer so, auch wenn ich erwachsen bin.

    Und ich treffe auf einen Besucher, Mitte 50, der scheinbar genau so empfindet. Er flüstert Schönes über diesen Ort zu seiner Frau und schaut wie ich, erfürchtig und gebannt hoch hinauf, entlang und rundherum. Er fotografiert seine Frau vor dem schönen Baum in der Nähe. Man möchte diesen zauberhaften Gartenpavillon, so rund wie es da steht, immer zu umlaufen und nicht fort gehen, in der Hoffnung, er erzählt mir alle seine verborgenen Geheimnisse und Geschichten. Es zieht mich auch immer wieder hinein in das Innere, aber leider darf man nicht mal unter das Dach. Das ist auch gut so, denn so ein einzigartiges Objekt ist schützenswert.

    Der sitzende Mandarin auf der Kuppel des Hauses

    An sich ist der Tanz der unmittelbare Ausdruck des erhöhten Lebensgefühls in der anmutigen Bewegung des Leibes, welche die Grazie ist.

    – Heinrich Moritz Chalybäus –

    Es gibt 26.000 Bäume im Park Sanssouci

    Türchen öffne dich..

    Das Märchen gefällt meinen Augen und meiner Seele. Der Anblick des Aussen ist schon eindrücklich. Ich hätte natürlich schon gern einen Blick ins Innere gewagt und wäre in diese Welt noch tiefer eingetaucht.. Menschen, die im reich verzierten Raum sitzen an kleinen Tischen, auf goldig und fein verzierten Stühlen, trinken Tee und essen eine Süssigkeit. Musik wird gespielt…Es duftet nach Orange und Ananas. Sonne strahlt durch die grossen Fenster.

    Ich lese ein wenig über das Chinesische Haus und finde wenige, jedoch schöne Informationen. Es ist jedenfalls einer der beliebtesten Orte, den die Besucher des Parks aufsuchen. Das ist schonmal klar. Was gibt es noch Besonderes von diesem Ort zu berichten?

    Der malerische Gartenpavillon gehört zu den Top Favoriten für die Gäste des traumhaften Park Sanssoucis. Die Bauzeit betrug 9 Jahre. Nach Skizzen von Friedrich dem Grossen erschuf der Baumeister Johann Gottfried Büring dieses Gebäude.

    Das chinesische Teehaus besitzt den Grundriss eines Kleeblatts und beeindruckt mit seinen famosen Malerein. Ein genauer Blick auf das Objekt und die intensive Betrachtung dieser Skulpturen und Bilder lohnt sich allemal. Nehmen Sie sich unbedingt Zeit um zu geniessen!

    Musiziert! Spielt!

    Das Figurenensemble der essenden, trinkenden und musizierenden Chinesen ist einfach so lebendig für mich. Wieder und wieder laufe ich um das kleeblattförmige Gebäude herum und suche die Gesichter, die Blicke, finde mich in ihrem Gelächter und ihrem Tanz wieder. Musikanten lassen zarte Klänge aus fernöstlichen Ländern ertönen.

    Fast bodentiefe Fenster und Fenstertüren geben dem Gartenpavillon nicht zuletzt durch ihre rundbogige Form seinen Charme und lassen ganz sicher viel Licht ins Innere.

    Das Sonnenlicht sorgte für herbstliche Stimmung –

    romantisch und farblich der Hit!

    Der Tanz ist die Wiege des Kusses.

    – Carl Ludwig Schleich –

    …und so küssten sie sich und lebten bis zum Ende ihrer Tage. Sie lebten zufrieden in ihrem zauberhaften Garten und feierten Feste bis tief in die Nacht und durch den Sommer hindurch. Speisten Früchte aus fernen Ländern und genossen die zarten Klänge der Musikanten, hockend auf dem reich verzierten Boden unter dem Dach des Gartenpavillons.

    Text, Idee und Fotoaufnahmen Anja Poeschke, 10. Oktober 2021, Zürich

    Nun sind wir am Ende des ersten Märchens angekommen. Und was ist es nun, was mich an diesem Ort berührt und die märchenhaften Bildaufnahmen beschert? Nun, ich kenne das Chinesische Haus schon viele Jahre seit meiner Kindheit. Und immer wieder sobald ich davor stehen bleibe, machen die goldigen stolzen Figuren, die wie Puppen wirken, den Eindruck auf mich, als werden Sie lebendig, sobald der letzte Besucher das Gelände verlässt. Ich fühle mich in die geheimnissvolle Welt des Jim Knopf versetzt, der nach Mandala reiste. Ein altes China.

    Und es trug sich zu…

    ..dass ich an diesem Dienstagabend mit einer Kamera voller wunderbarer Aufnahmen heim ging. Ich spüre den Herbst und aber auch den Spätsommer mit seinem schönen Licht. Und ich lese darüber, wie das Innere des Pavillons aussieht. Nun habe ich Lust auf eine Tasse Tee und lausche den Musikern, die dieses Haus schmücken. Schmecke die Ananas, die eine der Figuren in ihren Händen trägt und schmunzle über Jim Knopfs Reise zu seiner Lisi nach Mandala.

    Und nun wünsche ich Ihnen eine gute Reise und immer gut Licht! Ihre Anja Poeschke von Stil & Foto

    Amsterdam – Märchenhafte Festung Muiderslot

    Amsterdam – Märchenhafte Festung Muiderslot

    Heute sind wir auf Reisen nach Amsterdam. Und mein Beitrag handelt von unserem Ausflug nach Muiderslot, in Muiden.

    Ein schöner langer Weg geht entlang eines Ufers, eines von vielen Kanälen und Nebenarmen. Bis man zum Schloss Muiden gelangt. Und uns offenbart sich eine märchenhafte Kulisse. Auf dem Weg dorthin gibt es schon zahlreiche schöne Motive und natürlich auch die ein oder andere Spezialität.

    Der Weg

    Amsterdam ist natürlich bekannt für seine vielen Fahrräder. Und wie schön ist es doch, mit dem Rad durch die schönen Gassen zu fahren, immer entlang an unzähligen Kanälen, verträumten Gärten und geschmackvollen Häusern.

    Das Schloss

    Das bekannteste mittelalterliche Schloss Hollands ist das Rijksmuseum Muiderslot in Muiden. Diese Festung an der Mündung der Vechte wurde um ca. 1280 von Graf Floris V. erbaut. Bereits kurze Zeit später, im Jahr 1296, wurde sie jedoch vom Bischof Willem van Mechelen verwüstet. 1370 wurde auf den Ruinen des alten Schlosses ein neues Schloss errichtet. Dieses Schloss befindet sich auch noch über 600 Jahre später in perfektem Zustand und heißt jährlich Tausende neugieriger Besucher willkommen, die einen Tag lang Ritter bzw. Burgfrau sein möchten.

    (aus Holland.com, Internet 18.09.21)

    Schloss Muiderslot ist ein pittoreskes mittelalterliches Schloss. Mit seiner langen und reichen Geschichte ist Muiderslot mittlerweile ein nationales Museum, und die Besucher können neben den beeindruckenden Räumen, die so restauriert wurden, wie sie im 17. Jahrhundert ausgesehen haben, auch die Waffen- und Rüstungssammlung bewundern.

    Die Tore öffnen sich

    An jenem Morgen warten ein paar wenige Besucher bereits vor den sich jeden Moment öffenenden Toren. Wir lesen inzwischen an den Informationstafeln über das Schloss. Ich bin voller Vorfreude, endlich hinein gehen zu dürfen und in vergangene Epochen einzutauchen.

    Es öffnen sich die Tore und wir sind die ersten Besucher. Eine Gruppe geht zu einer Schlossführung. Wir entscheiden uns, später das Schloss innen zu besuchen, doch zunächst gehen wir durch die reich bepflanzte Gartenanlage über die Brücke. Wir haben Juli. Eine Gewitternacht brachte Feuchtigkeit und kühle Luft und Tropfen vom nächtlichen Regenguss fallen sanft von den Blättern.

    Eindrücklicher Eingang. Ich fühle mich willkommen in der Festung. Und muss unbedingt Fotomotive sammeln. Eine sehr gut erhaltene Festung vorzufinden, ist selten. So schön steht dieser Bau vor uns, so stolz. Ich bin begeistert! Meine Kamera auch.

    Der Innenhof der Festung. Rote Akzente und rote Malvengewächse geben dem Schloss ein märchenhaftes Flair, auch wenn ich auf Ritterliches warte. Schwerter und Rüstungen stehen bereit im Innern des Musems. Und ich freue mich darauf.

    Für Abwehr war gesorgt

    …Für Wein anscheinend auch.

    Die Festung ist im Innenhof über die Brückenanlagen/ Gänge begehbar. Von da hat man einen sehr guten Blick rundherum und kommt auch wieder ins Museum durch verschiedene Eingänge.

    Fantastischer Blick nach aussen

    Die Aussenanlage ist sehr romantisch. Die Festung ist in einem sehr guten Zustand. Die Gartenanlage ist geschmackvoll und ein Zelt gibt Platz für Veranstaltungen mit Falknerein.

    Es war ein wundervoller Ausflug mit viel Geschichte. Unvergessen. Amsterdam biete mir noch zahlreiche interessante Fotomotive, eine charmante Stadt. Ich verabschiede mich für heute mit diesem hübschen Motiv. (Man darf seine Kinder im Museum verkleiden. Und es darf auch ritterliches Rüstzeug ausprobiert werden. Spiele gibt es ebenfalls jede Menge. Hier sind an dem Nachmittag natürlich ganz persönliche Fotoaufnahmen entstanden, die ich für mich behalte).